23 January 2006

Was für ein Jahr

Was für ein Jahr

Vor ungefähr einem Jahr fing alles an was man so unter Zeugnis verbuchen kann.

Allerdings wäre es nicht günstig es in seinem Zeitlichen Ablauf zu dokumentieren. Deshalb werde ich auf jeden Aspekt einzeln eingehen.

Hier eine Auflistung der Themen:

  1. Was mache ich mit meinem Glauben?
  2. Verliebt
  3. Vertrauen? Besser nicht...
  4. Jesus, da hast du dich total vertan!
  5. Verheißung
  6. Nix mit gemütlich
  7. Angst
  8. Ich habe gar kein Auto (mehr)
  9. Ach, ja! Dafür hab ich ja gebetet!

Das wird ne Menge Holz, aber ich denke es lohnt sich zu lesen, was Jesus so macht. Viel Spaß bei meinem Leben!

Was mache ich mit meinem Glauben?

Ich war vor langer, langer Zeit bereits ein Mitglied der Pulvermühle. Bekehrt, Getauft, integriert und geliebt. Ach was war das eine schöne Zeit.... Bis ich mich fragte warum Gott nicht mit mir redet. Er tat es einfach nicht. Und ich wusste nicht warum. Ich hab mir solche Mühe gegeben, aber es passierte einfach nicht. Heute weis ich warum.

Ich liebte die Gemeinde von ganzem Herzen. Jeden Einzelnen hätte ich täglich knuddeln können. Es war mir ein großes Anliegen, ebenfalls geliebt zu werden. Dafür strengte ich mich mächtig an. Leider blieb die Beziehung zu Gott dabei auf der Strecke. Warum wollte ich eigentlich das Gott mit mir redet? Weil es ein tolles Zeugnis gewesen wäre! Nur deshalb. Kein Wunder das das nicht funktionierte.

Wie der Zufall es will, begegnete mir zu dieser Zeit auch noch der falsche Mensch. Und so kam es, dass ich eine Beziehung einging, die ich mir besser erspart hätte. Ich kehrte der Gemeinde den Rücken zu .

Aber Gott war bei mir. Viereinhalb Jahre lang war er da und schaute sich das ganze Desaster an. Ich spürte das, aber verleugnete, weil mein Gegenüber an panischer Verlustangst litt und immer befürchtete mich an Gott zu verlieren. Also gab es Gott nur in meinem Kopf.

Tja, einmal gerettet....

So, aber was macht man, wenn die Beziehung beendet ist? Ich konnte doch nicht einfach wieder in eine Gemeinde gehen und mich auf der Vergebung ausruhen. Und wann ist mir überhaupt vergeben? Und warum ist das alles überhaupt passiert?

Fragen über Fragen... Und bei meinen geringen Kapazitäten, dauerte es eine ganze Weile, bis das für mich geklärt war.

Ich musste erst einmal eine Beziehung zu Gott aufbauen. Da war es mir ganz wichtig, dies ohne Gemeinde zu tun, um nicht wieder die selben Fehler zu machen. Und das tat ich auch. In dieser Zeit begleitete mich ein Buch mit dem Titel: „ Mit Gott auf Du und Du.“ Und mein lieber Bruder, der endlose Diskussionen mit mir führen musste. Aber es hat sich gelohnt.

Es regnete Erkenntnisse! Tausende! Die jetzt alle aufzuführen.... Käme einer Diplomarbeit gleich.

Also kurz bevor ich zu denken anfing, ein Leben ohne Gemeinde wäre auch nicht so übel...Da machte ich Urlaub bei meinem Bruder. An einem Abend schaute ich mir die Passion Christi an. Schrecklicher Film. Ich war schockiert. All die Schmerzen, die Verleumdung, der Spott. Das hat Jesus ertragen. Und als mein Bruder von seiner Weihnachtsfeier kam machte ich ihm klar, dass Jesus einfach nicht für mich gestorben ist. Punkt.

Nun, mein Bruder wäre nicht mein Bruder, wenn ihm darauf nichts eingefallen wäre. Also sagte er:“ Willkommen im Geheimnis das Glaubens.“ Er machte mir klar, dass ich mich anstrengen könnte wie ich wollte, ich könne nie fassen, was Jesus für mich getan hat. Darum fällt es mir auch so schwer es anzunehmen. Aber ich könnte doch versuchen es zu akzeptieren.

Das hab ich verstanden. Das hat gesessen.

An diesem Abend bekehrte ich mich ein zweites Mal. Ganz romantisch... Im Schnee, in eine Decke gehüllt vor einem Feuer, das all meine Sünden und die Sünden die an mir getan wurden, verbrannte.

Ich weis nicht wieso, aber mir war klar, dass ich eine Gemeinde brauchte.

Verliebt

Wer jetzt glaubt, es handelt sich um Jesus, der hat sich geschnitten!

Ich verliebte mich in einen Arbeitskollegen. Ein ganzes Jahr lang, litt ich unter den bekannten Symptomen. Und das obwohl er mir schon sehr früh klar gemacht hat, dass er eine Freundin hat.

Das Problem war nur, dass dieser Mensch, gerne in meiner Aufmerksamkeit badete. Also zündete er regelmäßig an meinen Gefühlen rum.

Und so erlebte ich Euphorie, Depressionen, fließende Selbstsicherheit und starre Unsicherheit.

Bis ich eines Tages an den Punkt kam, mich zu fragen, ob ich noch sauber Ticke. War es nicht wieder so, dass es um das Bedürfnis der Anerkennung ging? Was versprach ich mir davon?

Dann stellte ich mir vor, er würde auf meine Gefühle eingehen. Würde er dafür Verständnis haben, dass ich nicht mit ihm schlafe bevor wir geheiratet haben? Sicher nicht!

Und wem würde ich dann folgen? Hatte ich aus meinen Fehlern denn nichts gelernt?

Da war mir klar, dass ich mal wieder mächtig daneben gelegen habe.

Aber warum brauchte ich ein Jahr um das zu verstehen? Warum hat Gott mir das nicht schon viel früher zu verstehen gegeben?

Ich habe Gott mal gebeten mir Gefühle zu schenken! Wer bittet dem wird gegeben....

Vertrauen? Besser nicht...

Mein nächstes großes Thema, war Vertrauen. Ich hatte in einer Predigt eine Geschichte gehört in der ich mich total wieder gefunden habe. Die Geschichte von Petrus. Er saß in seinem Fischerboot und wurde zweimal von Jesus aufgefordert, ihm zu folgen Und beide male gehorchte er. Er vertraute auf Jesus, lies sein Leben, und folgte Jesus.

Mir war sofort klar, dass ich das nicht konnte. Ich saß in meinem Fischerboot und würde bis an mein Lebensende dort sitzen bleiben, weil ich panische Angst vor den Konsequenzen hatte.

Aber ich wusste auch, dass das nicht richtig war. Damit stellte ich Gott und seine Fähigkeiten total in Frage. Außerdem war Jesus für mich gestorben. Das hatte ich ja nun eindeutig in diesem schrecklichen Film gesehen. Was hatte ich also als Gegenleistung zu bieten, wenn ich ein Leben in meinem Fischerboot verbringen würde? Und sieht so „ Ich geb dir mein Leben“ aus? Eins war klar, da musste ich was dran ändern!

Ich setzte mich mit Marit in Verbindung. Ich hatte einfach im Gefühl, ich brauchte Seelsorge.

Sie gab mir dann die Zeiten, in denen sie grade mal nicht in Urlaub war und wir verabredeten, dass ich mich melde.

Kennt ihr den Begriff „Muffensausen“?

Das äußerte sich bei mir so, dass ich immer genau dann anrief, wenn Marit in Urlaub war. Tausend Dinge die mich davon abhielten. Aber warum?

Mit meiner theatralisch, phantasierenden Ader stellte ich mir vor, bei diesem Gespräch völlig zusammen zu brechen, weil ich dafür beten wollte, dass Jesus meine Mauern sprengt.

Also musste ich mich selber überlisten. Ich schrieb ihr eine Karte! Ein unausweichliches Stück Papier. Bitte Melde Dich!

Und das tat sie dann auch. Wir setzten und zusammen, sprachen und beteten, lachten, tranken Tee... Aber ich wollte einfach nicht zusammen brechen, nicht heulen. Es war alles ganz harmonisch. Und ich dachte schon ich hätte was falsch gemacht. Aber ich habe Jesus mein Leben gegeben und gesagt: „ Mach was draus. Ich will dir vertrauen.“

Jesus du hast dich total vertan !

In der folgenden Zeit, hatte ich beim beten oft den Eindruck, auf die Bibelschule gehen zu sollen. Aber ich sagte:“ Jesus, da hast du dich total vertan!“ Ich hab nen sehr schönen Job, mit sehr netten Kollegen, eine schöne Wohnung, ein Auto, mir geht es total gut.

Was also soll ich auf der Bibelschule. Falsche Adresse! Außerdem, was soll ich da? Mission ist nicht mein Ding, ich will keine Gemeinde leiten und singen kann ich auch ohne Bibelschule.

Aber Gott flüsterte leise, kaum hörbar, aber unmissverständlich: „Vertrau mir“

Klar, das war ein gutes Übungsfeld. So alles Aufgeben und mal gucken was passiert. Aber, so muss das doch nicht laufen, oder?

Ich erzählte Katja Diedrich davon, wie sehr Jesus sich vertan hat. Das Gesicht hättet ihr sehen sollen. Sie hatte die Tränen in den Augen stehen! Sie hatte schon so lange dafür gebetet! Ohne mich zu fragen, versteht sich.

Gut, dachte ich. Jesus, wenn du willst, dass ich auf die Bibelschule gehe, dann musst du schon eine Leuchtreklame vom Himmel halten.

Es zog eine Menge Zeit ins Land...Als ich im Gottesdienst saß und mich beim Lobpreis freute, dass Jesus sich vertan hat, weil so gar keine Leuchtreklame vom Himmel kam. Irren ist Menschlich! An diesem Tag predigte Viktor:“ Wenn Gott dich schickt, dann geh!“

Gut, dachte ich. Dann geh ich mal zu Marit und frag was sie davon hält.

Auch Marit hatte ungefragt schon ganz lange dafür gebetet. Während sie sich freute, wie ein Schneekönig, wurde mir erstens die Macht des Gebetes klar und zweitens, dass sich mein Leben demnächst total ändern wird, weil ich auf die Bibelschule gehe.

Verheißung

Im Folgenden, teile ich mit euch meine Verheißung. Die erhielt ich, als ich es mal wieder nicht lassen konnte, im alten Kram zu wühlen. Daraus könnt ihr entnehmen, dass mein Leben nicht immer so harmonisch verlaufen ist. Aber bitte, was könnte ein schönerer Trost sein, als eine solche Verheißung:

„ Warum habe ich das Zugelassen?

Zugelassen, dass dein Bruder durch das Haus geprügelt wird?

Zugelassen, dass eine psychotische Stiefmutter Kinder bekommt die sie überfordern?

Zugelassen, dass dein Vater ein Säufer ist?

Was hat Menschen wie deinen Stiefvater dazu getrieben sich an dir zu vergehen?

Warum hat deine Mutter sich gegen dich gewendet?

Warum hat dein Vater gerade diese Frau geheiratet?

Du fragst mich nach dem“Warum“?

Warum?

Habe ich nicht den Weg aus der Wertlosigkeit gewiesen?

Bin ich nicht auf diese verdammte Welt gekommen, um das alles zu beenden?

Habe ich nicht den Unterschied gemacht?

Und gegen was habe ich gekämpft?

Gegen Menschen, die sündigen?

Gegen Krankheit die durch Sünde entstanden ist?

Nein, ich bin für die Sünde selber gestorben und habe Schuld vergeben.

Warum?

Warum du?

Weil ich wunder an dir tun kann!

Weil ich nur dem Liebe schenke, der sie haben will!

Weil ich dein Selbstbewusstsein sein will.

Weil du mich brauchst!

Weil ich dich gebrauchen will.

Was soll ich mit all den selbstbewussten Christen anfangen?

Wie soll ich wunder an denen tun, die alles haben?

Wie kann ich jemanden führen, der meint er hätte die Orientierung?

Wie soll ich heilen, wenn die Leute irdische Pflaster lieber wollen?

Melanie,

deine Schwäche will ich haben, denn ich bin stark!

Deine Wunden will ich haben, denn ich mach dich heil.

Deine Scham will ich haben, denn ich werde dich Mutig machen.

Kann ich das mit Denen, die alles haben?

Habe ich dir nicht versprochen in den Schwachen, mich Mächtig zu erweisen?

War ich es nicht, der lieber Schaafhirten, Huren und Gesetzlose haben wollte um mein Reich zu bauen?

Melli,

ich bin dein Vater und wir schauen beide zurück, sehen aber Unterschiedliches.

Du siehst den Scherbenhaufen deiner Vergangenheit.

Ich sehe das Gefäß deiner Zukunft!

Wer sonst als du, kann Menschen überzeugen, dass ich Wunder tun kann?

Wer sonst als du, kann Menschen überzeugen, dass ich heilen kann?

Wer sonst als du, kann überzeugen, dass ich Menschen befreien kann?

Schau dir Gideon an.

Der alte Angsthase, der das Korn in der Kelter drosch, aus Angst vor den Midianitern.

Wie habe ich ihn begrüßt? Nach dem, wer er ist, oder wie er sein wird?

Was hat Paulus gesagt?

Ich will vergessen, was hinter mir liegt und strecke mich aus, nachdem was vor mir liegt.

Du bist vielleicht in einem dunklen Tal zur Zeit. Wirst unter Druck gesetzt von Ansprüchen die niemand außer dir formuliert. Du wirst von Dämonen deiner Vergangenheit gejagt und kommst nicht zur Ruhe.

Ich bin für dich da!

Dieses Tal wird dich stark machen, um es auf dem Gipfel, der vor dir liegt, länger auszuhalten.

Durch das Tal musst du gehen, aber nicht alleine.

Stell dir den Überblick vor, den du von oben haben wirst.

Lohnt es sich nicht weiter zu machen und freust du dich nicht endlich die Sonne wieder zu sehen.

Ja, ich lasse dieses Tal zu, weil ich bei dir bin.

Ich lasse die Dunkelheit zu, weil ich in dir leuchte.

Ich lasse die Dämonen zu, aber können sie dich angreifen?

Melli, du bist mein Schatz im Acker, der lange verborgen war.

Ich muss ein wenig polieren, halte still. Du bist mein Diamant, ich muss ein wenig schleifen um dich Brillant zu machen, sei ganz ruhig.

Satan hat nicht begriffen welch wertvolle Mitarbeiterin du sein wirst

Und welch große Waffe im Kampf für Menschen und gegen Sünde.

Es begeistert mich zu sehen wie weit du schon gekommen bist

Und wie du die himmlische Ordnung durch dein Zeugnis erschüttern wirst.

Du hast die Macht erhalten, Menschen zu begeistern und das für mich.

Durch dein Leben will ich sprechen und den Beweis antreten, dass ich real bin.

Es gibt Menschen die dich brauchen, so wie du bist um den Mut zu haben mit mir zu reden.

Niemand kann den Menschen besser in das Herz greifen und zu mir wenden, als du.

Halte nur durch, ich will dich ganz und gar. Ich will es gründlich machen.

Ich kann auf die Stadt schauen, voller Menschen, die sich entschieden haben, nur weil einer schwach war und den Mut hatte, sich auf meine Seite zu stellen.

Ich erlaube niemanden gegen dich Anklage zu erheben!

Allen habe ich das Maul gestopft, die versucht haben, was anderes als die Wahrheit über dich auszusprechen.

Alle Anklage und Schuld ist nicht mehr existent. Du bist frei!

Ich freu mich über dich und über die Dinge die du tust. Und bedenke, bei allem hast du Zeit.

Ich bin der Gott, der Mose 40 Jahre in die Wüste schickte.

Ich bin der, der Paulus 32 Jahre in der Einöde leben lies.

Warum?

Damit sie im Vollkommenen lernen mit mir zu reden und zu leben.

Ich habe die Zeit erfunden, deshalb lass dir Zeit, denn es ist meine....

Ich schenke sie dir.

Kein Druck, keine Verpflichtung, so wie du bist kannst du kommen.

Mach das was du tust gründlich und rechne mit meiner Gegenwart.

Ich genieße das Gespräch mit dir und wünsche deine Gegenwart vor meinem Thron.

Wenn du den mit mir aufmachst, habe ich schon meine Engel geschickt, die ausziehen um für dich zu streiten. Ich will das du das weist!

Dein Vater

Nix mit gemütlich

O.K. Es stand also fest, dass ich auf die Bibelschule gehe. Es stand aber nicht fest, wann und wo. Ich war der festen Überzeugung, Gott lässt mir Zeit und sagt mir, wann ich loslegen soll. Natürlich mit genauen Ortsangaben....

Mein Bruder meinte dann, ich sollte mir eine Deadline setzen. Was ich ja schon zu stressig fand. Aber gut, dachte ich. Bis September 06, hätte ich genug Zeit Gottes Plan um zu setzen .

Also war nur noch die Frage, wohin?

Denkste!

Im Internet schaute ich mir die Bibelschule Brake an. Ich war schon sehr angetan. Und dann, ja dann las ich, dass ich Schülerbafög nur bekomme, wenn ich am ersten Schultag noch keine Dreißig bin. Tja, leider werde ich im Mai 06 Dreißig...

Ich bekam schon Schweißausbrüche und dachte, dass jetzt alles den Bach runter geht. Und das, wo ich doch mal gehorsam sein wollte. Oder war das, das Zeichen, dass ich doch nicht gehen sollte?

Mein Bruder musste für meinen Frust mal wieder her halten. Der Arme, konnte sich dann mein geheule anhören. Aber da war es wieder, mein Bruder währe nicht mein Bruder, wenn ihm auch dazu nichts eingefallen währe. Er sagte: „ Ich freue mich, dass du schon sehr bald auf die Bibelschule gehst.“ Na, toll. Ich hatte noch nicht mal die Gelegenheit, in Selbstmitleid zu zerfließen. Nach umfangreicher Suche im Internet, war dann auch bald klar, auf welche Bibelschule ich gehe. Bonn! Denn Bonn war die einzige Schule, die einem die Möglichkeit gab, auch im März mit der Schule zu beginnen. März..... Puh....

Sobald ich das wusste, war mir klar, wann ich wohin gehe. Ich hatte keine Zusage von der Schule, war aber schon depressiv, weil mein bisheriges Leben im März zuende sein würde. Von einer gut verdienenden Frau mit sehr schönem Job und Auto, werde ich zu einem Bafög Empfänger. Leben am Minimum. In einer fremden Stadt, mit fremden Leuten und das schlimmste....lernend! Habe ich schon mal erwähnt, dass ich faul war, als ich noch zur Schule ging...

Aber mein Gottvertrauen sagt mir, dass auch das kein Problem sein wird. Wer weis, vielleicht hat das Lernen auch gar keine Priorität? Vielleicht geht es darum den jungen Hüpfern auf der Schule zu erzählen wie das Leben geht. Wir werden sehen.

So, das Schöne an der Sache ist: Alles was zu regeln ist, regelt sich wie von selbst.

Angst

Himmlischer Vater, ich bin bereit all das für dich zu tun. Aber ich habe Angst davor, dass meine Freunde, die nicht an dich glauben, mich für bekloppt erklären.

Das verstehst du doch, oder?

Wisst ihr, ich habe Freunde die nicht glauben. Wie will man denen das Verständlich machen, ohne , dass die einen für bekloppt erklären. Ich mag meine Freunde und wollte sie gerne behalten....

Eine Freundin, wollte mit mir nächsten Sommer in Urlaub fahren. Sie wollte an einem Abend mit mir Kataloge wälzen. Da habe ich meine Chance gesehen... Ich habe ihr gesagt, dass ich eventuell nicht mit ihr in Urlaub fahren könnte, weil ich vielleicht noch mal zur Schule gehe.

Aha, da hab ich sie neugierig gemacht. Also erzählte ich ihr alles. Und was kam?

„ Oh, das ist aber schade? Dann musst du ja weg ziehen.“ Nummer eins hat es also ganz gut aufgenommen. Die Testperson gilt aber nicht, weil sie meinen Glauben kennt. Zweiter Versuch, eine Arbeitskollegin: „ Echt, ja , du bist jung. Mach das mal, das finde ich gut.“

Gilt auch nicht, sie ist wie eine Mutter für mich. Beim dritten Versuch handelte es sich um eine Atheistin, da würde es sicher schwieriger. „Mensch, das sind ja große Pläne. Super!“

Ich habe nur solche Rückmeldungen. Es gibt nur zwei Menschen, denen es weniger gefällt. Meine Oma, weil sie findet in dieser schwierigen Zeit, alles aufzugeben wäre fatal. Und ein Arbeitskollege bei dem es mir völlig Wurscht ist.

Klar bedauern einige, dass ich wegziehe. Auf der Arbeit fanden sie meine Kündigung auch nicht so toll. Aber keiner hat mich in Frage gestellt, keiner hat Gott in Frage gestellt.

Ich habe gar kein Auto (mehr)

Und so kam es, dass ich die Konsequenzen tragen musste....

Zum Finanzierungsprogramm für die Bibelschule gehört, neben dem Bafögantrag, die Schuldenregulierung. Denn mit 550 Euro Bafög kommt man nicht weit. Da kann man weder ein Auto finanzieren, noch abbezahlen. Schade an sich, dachte ich... Aber nur bis ich Pflichtbewusst wie ich nun mal bin, vor verkauf meines Wagens eine Inspektion machen wollte. Der Mechaniker hat es mir unbewusst sehr leicht gemacht, mein Auto zu verkaufen, als er mir erzählte was alles an meinem Auto zu machen sei, was das in etwa kostet und was in naher Zukunft gemacht werden müsste. Ups, jetzt mal schell sagen, dass ich doch keine Inspektion möchte und dann flott nen Käufer finden.

Tja, das ist aber gar nicht so leicht. Denn Verkaufstalent haben ich nicht, lügen kann ich auch nicht und das muss ja auch nicht sein. Also fragte ich Dimi, ob er nicht mein Auto verkaufen kann. Der verwies mich an Olaf, dem ich mich nicht mal vorgestellt habe, sondern direkt beauftragte. Mir fiel erst später ein, wie unhöflich ich war. Und weil sich das alles so in die Länge zog, dachte ich mir, dass wäre meine Strafe dafür. Bei nächster Gelegenheit entschuldigte ich mich bei ihm und zur Belohnung wurde ich dann dem Kennedy vorgestellt. Der Kennedy ist Leiter des Christus Centrum und Autoverkäufer. Sachen gibt’s....

Kennedy stellte ich mich dann auch ganz brav vor. Und mein Auto natürlich. Jedenfalls, wollte er mal sehen was er für mich tun könnte, denn der Markt ist im Moment ganz schlecht. Gut, dachte ich, wenn es nicht klappt, versuche ich es selber.

Ehrlich gesagt, kam mir das alles sowieso etwas dubios vor. Olaf sagte mir der Kennedy sei Zigeuner. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass bei mir alle Vorurteilssignale angegangen sind. Mir kamen sofort Wörter wie, Autoschieberei und Maffia in den Sinn. Aber als der gute Kennedy mich zwei Tage später anrief und mein Auto haben wollte, war mir doch mal total egal, ob legal oder illegal. Hauptsache schnell. Am nächsten Tag trafen wir uns also auf dem Parkplatz des Christus Centrums. Ich übergab meinen Wagen, dankte ihm noch mal, für seine Dienste und was Autofrei. Kennedy bat mich in seinen Wagen zu steigen. Mir wurde ein wenig mulmig. Aber gut, es war Gottes Wille. Nach einem kurzen Verkaufsgespräch, fragte Kennedy mich dann wann ich zum Glauben gekommen bin. Da war ich platt...

Ich erzählte ihm dann den ganzen Kram, den ich Euch auch schon geschrieben habe und er erzählte mir davon, wie er einst alles aufgegeben hat , um zur Bibelschule zu gehen und dann abgelehnt wurde. Da war ich noch platter....

Wir redeten noch sehr lange übers „Menschen fischen“. Kennedy war es dann ein Anliegen für mich zu beten. Und eins kann ich euch sagen, so bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesegnet worden. Und das wo ich doch solche Vorurteile hatte!

Kennedy, wenn du das liest, ist mir das erstens total peinlich und zweitens, es tut mir leid!

Einen Tag später, bekam ich einen Anruf, von Kennedy. Er hat jemanden für mein Auto gefunden, der sogar noch bereit ist, Geld drauf zu legen. Auf meine Frage, welchen Anteil der Kennedy für seine Bemühungen bekommt, meinte er: „Nichts. Da hast du es ein bisschen einfacher, wenn du zur Bibelschule gehst.“ Aber ich sollte ihn in mein Gebet einschließen. Nichts leichter als das...

Ach, ja! Dafür habe ich gebetet!

Die Zusage der Schule, veranlasste mich dazu, meine Kündigung auszusprechen. Mir war dann auch sehr wichtig, die Menschen mit denen ich arbeite, zu informieren. Aber ich hatte mal wieder Angst, denn ich malte mir aus, wie die Bewohner in Tränen ausbrechen, oder total froh das ich gehe sind und das auch äußern. Beides hätte ich nicht ertragen. Außerdem, hatte ich Angst davor, von den Bewohnern nicht mehr ernst genommen zu werden, den Respekt zu verlieren. Das würde meine Arbeit sehr stark beeinträchtigen. Aber es kam mal wieder alles anders. Die Bewohner trugen es mit Fassung, äußerten ihr bedauern und waren sehr interessiert, was ich denn mache. Ich erzählte also, um was es ging. Einige Bewohner waren dann der Meinung, dass ich ins Kloster gehe. Aber das war schnell wieder aus der Welt geschafft. Ich erzählte auch, wie ich denn auf die Idee gekommen bin. Das veranlasste einige Bewohner und auch Mitarbeiter mir Fragen über meinen Glauben zu stellen. Viele machten sich offensichtlich Gedanken über ihren Glauben und sprachen mich darauf an. Was für ein Segen! Ach, ja! Dafür habe ich ja gebetet!

So, es gab da noch ein paar gesegnete Kleinigkeiten, aber das würde den Rahmen sprengen. Zum Schluss habe ich da noch ein paar Gebetsanliegen. Bitte betet dafür, dass ich Bafög bekomme, eine Unterkunft finde und das sich das mit meiner Krankenversicherung regelt. Die will nämlich mehr Geld von mir, als ich tatsächlich zur Verfügung habe. Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit und wünsche euch Gottes reichen Segen!