25 July 2010

Freier Wille kostet uns das Leid

Der Freie Wille kostet uns das Leid.
Denn unsere Entscheidungen und unser Handeln hat Konsequenzen. Das Leid wollen wir nicht, aber die Freiheit unser eigener Herr zu sein. Unser eigener Herr zu sein, bedeutet aber auch die Verantwortung tragen zu müssen, wenn Schuld entsteht.
Schuld wollen wir auch nicht auf uns laden. So wollen wir die Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen, ohne dass es Konsequenzen hat ohne dass Schuld entsteht. Aber jeder hat die Freiheit. Jeder kann Schuld entstehen lassen. Jeder muss ertragen, wenn andere Schuldig geworden sind.
Freier Wille kostet uns das Leid.
Im Paradies gab es kein Leid, nur eine Möglichkeit. Gehorsam oder Ungehorsam.
Und auch heute gibt es keine andere Möglichkeit. Oder was erwarten wir von einem Gott? Dass er uns tun lässt was wir wollen, aber die Konsequenzen bitte vermeidet? Die einzige Möglichkeit selbst leid zu vermeiden ist Gott zu lieben und den Nächsten wie sich selbst. Und dann wird es immernoch Leid geben weil es noch andere Menschen gibt, die das nicht leben oder nicht leben können. Und dann entsteht Leid und Wut und Leid und Wut...
Also ändert sich die Frage zum Thema Leid. Wie kann man Leid ertragen?
Der Moment der Angst, der Hilflosigkeit, des Schmerzes lässt uns schreien, uns aus der Haut fahren. Dann stellen wir uns die Frage, wen wir anschreien. Schnell gibt es da den Gedanken an Gott, der Gott der ursprung von Allem ist. Ursprung des Leides?
Wir Fragen uns in unserem Leid: Gott, wo bist du?
Also, auch wenn Gott für das Leid nicht Verantwortlich zu machen ist, ist er vielleicht doch die richtige Adresse. Denn die Zweifel im Moment des Leides finden nur in einer allmächtigen Allwissenheit ihren Frieden und führen nicht zur Verzweiflung. Oder wir wählen das Vergessen, oder das Herunterspielen um der Verzweiflung im Leid zu entkommen. Aber ist das Frieden? Oder kocht das bei nächster Gelegenheit wieder hoch?
Aber was wenn es keine Antworten gibt? Was wenn Gott nicht redet? Vielleicht redet er nicht, weil wir ja eigentlich nicht an ihn glauben. Weil wir, falls er antwortet, vielleicht unsere Selbstbestimmtheit aufgeben müssen. Weil wir uns dann vielleicht eingestehen müssen, dass wir keinen Herren in unserem Leben wollen. Ist das Leid denn groß genug, um das zu opfern?
Vielleicht redet er aber auch noch nicht, um zu sehen ob wir es wagen ihm zu vertrauen. Ob wir ihm zutrauen, dass er letztendlich alles Gut machen wird.

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