19 September 2010

Ein Spaziergang in Brasilien

Ich habe mir einmal die Zeit genommen einen Spaziergang zu machen. Entfernt man sich aus dem Ort, begegnen einem immer seltener Häuser dafür sieht man mehr Landwirtschaft. Hügelige Weiden auf denen nur wenige Kühe weiden. Eingezäunt mit Stacheldraht und zwischendurch eine Scheune nahe am Haus. Überall Hunde und Fahrräder. Wenige Autos, keine Tracktoren. Oberhalb des Ortes hört man das Treiben der Menschen unten im Dorf, mit ihren lauten alten Autos, den unzähligen Hunden, Hähnen der Partymusik aus vielen Häusern. Man muss schon eine Weile gehen um der Geräuschkulisse zu entfliehen. Der Wald riecht sehr süß und ist unserem Wald sehr ähnlich. Nur die Palmen erinnern mich daran, dass ich nicht durch die Eifel spaziere. Mir fehlen Bänke zum verweilen. Ganz selten trifft man auf prachtvolle Blumen mit intensiven Farben, die man aus unseren Blumengeschäften kennt. Auf einem Baum entdecke ich einen wunderschönen Bienenstock. Die Landschaft ist weitläufig, eher viele Weideflächen und weniger Wald. Hügelig und ungeordnet sehe ich die Ferne und wünschte mir fliegen zu können um mehr von dem saftigen Grün aufnehmen zu können. Interessante Obstbäume säumen den Weg zurück ins Dorf. Eben saßen ein paar Mädchen und sammelten das Fallobst. Ich kann ohne Sorge auf der Strasse gehen und gleichzeitig schreiben, weil es hier wenig Autoverkehr gibt. Auf einem Hof wird eine Party gefeiert, die Kinder spielen unbeaufsichtigt draußen mit einem Ball, Steinen, Gras, und Kassettenband. Ihnen scheint nicht langweilig zu sein. Es wird kühler. Die Sonne geht schnell unter. Bereits um 19 Uhr ist es stockfinster und an vielen Abenden noch sehr kalt. Zurück auf der Landstrasse sehe ich Drachen über dem Ort stehen. Neben Fussball und reiten, eine der Beschäftigungen der Kinder hier. Am liebsten zwischen den Stromleitungen, erzählt die Missionarin lächelnd. Jaja... Andere Länder, andere Sitten.

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